Zusammenfassung der Studien-Ergebnisse
in Leichter Sprache

Glossar mit schwierigen Wörtern

 

Wir haben ein Glossar mit schwierigen Wörtern gemacht.
Die Wörter, die im Glossar stehen,
sind in der Zusammenfassung unterstrichen.
Sie finden das Glossar hier unten auf der Seite.

 

Wer hat diese Studie gemacht?

 

Die Firma Grünenfelder Zumbach hat die Studie gemacht.
Pro Infirmis hat den Auftrag für diese Studie gegeben.
Das Thema der Studie ist:
Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz.

 

Was war das Wichtigste bei dieser Studie?

 

Das Wichtigste bei dieser Studie war:
Die Meinung von Menschen mit Behinderungen zum Thema Inklusion.

 

Was ist speziell an dieser Studie?

 

Das ist die erste Studie über Inklusion in der Schweiz, die so gemacht wurde.

Das heisst:
Die erste Studie, bei der Menschen mit Behinderungen gefragt wurden.

 

Menschen mit Behinderungen wurden zum Beispiel gefragt:

  • Welche Herausforderungen haben Sie?
  • Können Sie überall in der Gesellschaft teilhaben?

Es gab schon andere Studien zu diesem Thema.
Man hat dabei aber die Ansichten der Betroffenen oft weggelassen.

 

Wie haben wir diese Studie gemacht?

 

Wir haben Menschen mit Behinderungen in der Schweiz Fragen gestellt.
Wir haben ihnen Fragen zu 10 Lebens-Bereichen gestellt.

Wir haben die Lebens-Bereiche zusammen
mit Menschen mit Behinderungen ausgewählt.

 

Es haben total 1433 Personen an der Studie teilgenommen.

Die Personen sind zwischen 16 und 64 Jahren alt.
Die Personen leben in verschiedenen Orten der Schweiz.
Sie haben zwischen dem 15. Mai und dem 8. Juli 2023 teilgenommen.

Hier können Sie eine Zusammenfassung der Studien-Ergebnisse lesen:

Das Leben von Menschen mit Behinderung
in der Schweiz ist eingeschränkt

 

4 von 5 Menschen mit Behinderungen in der Schweiz
fühlen sich stark eingeschränkt.
Sie fühlen sich in mindestens 1 von 10 Lebens-Bereichen stark eingeschränkt.

 

Die meisten Personen fühlen sich in diesen Bereichen eingeschränkt:

  • Politik
  • Arbeit
  • Mobilität

 

Politik

 

Knapp 3 von 4 Personen fühlen sich gar nicht oder nicht genug
in
der Politik vertreten.

Oder sie fühlen sich gar nicht oder nicht genug von der Politik vertreten.

 

Von diesen Menschen sagen 85%:

  • Politikerinnen und Politiker sprechen zu wenig
    über Menschen mit Behinderungen.
  • Politikerinnen und Politiker tun zu wenig
    für Menschen mit Behinderungen.

 

Erster Arbeits-Markt

 

Fast jede 2. Person mit Behinderung glaubt:
Sie hat gar keine guten Chancen,
dass sie eine Stelle auf dem ersten Arbeits-Markt findet.

 

Die Hälfte dieser Personen sagt:
Es gibt zu wenig Unternehmen,
die Menschen mit Behinderungen einstellen wollen.

 

Etwa ein Drittel dieser Personen sagt:
Es gibt zu wenig Stellen, 
wo sie mit ihrer Behinderung arbeiten können.

 

Mobilität

 

Jede 3. Person mit Behinderung fühlt sich eingeschränkt,
wenn sie öffentliche Verkehrs-Mittel nutzt.

 

Bei Menschen mit körperlicher Behinderung ist es sogar jede 2. Person.
Die meisten dieser Personen fühlen sich eingeschränkt,
weil Perrons oder Plattformen zu hoch oder zu niedrig sind.
Sie können nicht gut in die öffentlichen Verkehrs-Mittel einsteigen.

 

Jede 3. Person mit Behinderung ist auch eingeschränkt,
wenn sie ein Motor-Fahrzeug nutzen will.
Das verstärkt die Einschränkungen in der Mobilität noch mehr.

 

Die Studie zeigt:
Viele Menschen fühlen sich wegen ihrer Behinderung eingeschränkt.
Auch in den anderen 7 Lebens-Bereichen.

 

Freizeit-Gestaltung

 

2 von 5 Menschen mit Behinderungen fühlen sich
in diesen Bereichen stark eingeschränkt:

  • Kultur
  • Sport
  • Freizeit

Die Hälfte der Menschen mit Behinderungen stösst
bei kulturellen und sportlichen Aktivitäten auf Barrieren.

Das heisst:
Sie können nicht problemlos an kulturellen oder sportlichen Aktivitäten teilnehmen.
Zum Beispiel Theater spielen, in einem Chor singen oder malen.
Oder im Fitness-Center oder bei einem Vereins-Training.

 

Bildung

 

2 von 3 Menschen mit Behinderungen fühlen sich eingeschränkt,
wenn es um ihre Bildung geht.

 

Sie finden:
Sie haben nicht die gleichen Möglichkeiten bei der Ausbildung
und Weiter-Bildung wie Menschen ohne Behinderungen.

Manche Personen konnten oder können wegen ihrer Behinderung
keine offizielle Ausbildung oder Weiter-Bildung machen.
Diese Personen fühlen sich am stärksten eingeschränkt.
Vor allem die Personen zwischen 16 und 24 Jahren.

 

Wohnen

 

Fast die Hälfte der Menschen mit Behinderungen sagt:
Ich habe keine Chance, eine passende Wohnung zu finden.
Oder sie sagen:
Ich habe keine guten Chancen, eine passende Wohnung zu finden.
Eine passende Wohnung wäre eine Wohnung,
die an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen angepasst ist.

 

Die meisten dieser Menschen sagen:
Sie haben nicht genug Geld für eine passende Wohnung.
Und es gibt nicht genug passende Wohnungen.

 

Soziale Beziehungen

 

Auch im Bereich Soziale Beziehungen fühlen sich
Menschen mit Behinderungen eingeschränkt.
Am schwierigsten finden sie es, eine Partnerschaft zu haben.

 

Die meisten Menschen mit Behinderung sagen:
Ich habe Angst,
dass ich meinem Partner oder meiner Partnerin nicht das geben kann,
was er oder sie sich wünscht.

 

Rechts-System

 

Jede 4. Person mit Behinderung fühlt sich diskriminiert:

  • in ihrer Rechts-Fähigkeit
  • in ihrer Handlungs-Fähigkeit

Rund die Hälfte dieser Personen sagt:
Ich glaube, dass ich nicht die gleichen Rechte habe,
wie Menschen ohne Behinderung.

Und fast die Hälfte dieser Personen sagt:
Es gibt zu wenig rechtliche Beratungs-Stellen für Menschen mit Behinderungen.

 

Gesundheits-System

 

Jede 4. Person mit Behinderung fühlt sich im Gesundheits-System diskriminiert.
Zum Beispiel bei Arzt-Besuchen oder im Spital.

Etwa 2 Drittel dieser Personen sagt:
Ich spreche mit dem medizinischen Personal
über meine medizinischen Bedürfnisse.
Aber ich werde dabei nicht ernst genommen.

 

Kommunikation und Information

 

Am wenigsten eingeschränkt fühlen sich Menschen mit Behinderung
im Bereich Kommunikation und Information.

 

Nur 5% der Menschen mit Behinderungen sagen:
Ich fühle mich stark eingeschränkt, wenn ich mich informieren will.
Zum Beispiel über die Behörden, über Aktionen im Supermarkt
oder über das Tages-Geschehen.

 

Nur 8% der Menschen mit Behinderungen sagen:
Ich fühle mich stark eingeschränkt,
wenn ich mit den Behörden kommunizieren will.

Glossar

 

eingeschränkt

Wenn man eingeschränkt ist, kann man etwas nicht so gut machen.
Eingeschränkt bedeutet auch: Es gibt Barrieren oder Grenzen für mich.

 

erster Arbeits-Markt

Im ersten Arbeits-Markt gibt es keine geschützten Arbeits-Plätze.
Der erste Arbeits-Markt heisst auch der «reguläre Arbeits-Markt».

 

diskriminiert werden

Diskriminiert werden bedeutet:
Man wird anders behandelt, weil man anders ist als die anderen Menschen.
Zum Beispiel:
Weil man eine Behinderung hat,
wird man anders behandelt als Menschen ohne Behinderung.

 

Inklusion

Inklusion bedeutet:
Alle Menschen gehören dazu.
Niemand wird ausgegrenzt.

 

Mobilität

Mit «Mobilität» ist gemeint:
Wie Menschen von einem Ort zum andern kommen.
Zum Beispiel wie sie von zu Hause zur Arbeit kommen.

 

Tages-Geschehen

Das «Tages-Geschehen» ist,
was in der Schweiz und auf der Welt jeden Tag passiert.
Die Nachrichten und die Zeitungen berichten über das Tages-Geschehen.

 

vertreten

Jemanden vertreten heisst hier,
für die Interessen von dieser Person oder diesen Personen sprechen.
Politiker und Politikerinnen vertreten in der Politik das Volk.
Sie vertreten also die Menschen, die sie gewählt haben.

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