Insgesamt rund 80 Millionen Stunden unbezahlte Arbeit werden jährlich für die Betreuung und Pflege nahestehender Personen geleistet. Bei angenommenen durchschnittlichen Arbeitskosten von 45.50 Franken pro Arbeitsstunde, ergibt sich ein Geldwert von 3,7 Milliarden Franken pro Jahr. Ohne das grosse Engagement betreuender Angehöriger könnten Familie und Gesellschaft nicht funktionieren. Deshalb stehen am 30. Oktober, dem Tag für pflegende und betreuende Angehörige, jene Menschen im Fokus, die dies ermöglichen.
Pflegende Angehörige leisten rund 80 Millionen Stunden unbezahlte Arbeit
Zum Tag für pflegende und betreuende Angehörige produzierte Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich, mit den Zürcher Kantonalverbänden der Non-Profit-Organisationen Entlastungsdienst Schweiz, Pro Senectute, Alzheimer Schweiz, Schweizerisches Rotes Kreuz, Spitex Verband und Pro Infirmis, einen Podcast.
Bettina Ugolini, Expertin im Altersbereich und Sara Satir, betreuende Angehörige, tauschen sich mit der Moderatorin, Daniela Lager, über die Situation der betreuenden Angehörigen aus. Sie sprechen über den Mut, den es oftmals braucht, sich Hilfe zu holen, um nicht selber zu erkranken. «Die Liebe hat mich an meine Grenzen gebracht», erzählt Sara Satir im Podcast über ihre eigene Erfahrung. Irgendwie geht es schon, denken viele, aber nicht selten leisten betreuende Angehörige Einsätze mit denen sie bis an ihre Belastungsgrenze gehen. Denn oft beginnt Unterstützung mit kleinen Dienstleistungen die immer mehr werden. Der Moment wo man spürt, dass es zu viel wird, kommt häufig viel zu spät.
Aber Hilfe anzunehmen fällt zuweilen schwer. Gemäss Statistik engagiert sich in der Schweiz jede dreizehnte Person ab sechzehn Jahren in der Betreuungsarbeit. Vermutlich sind es noch viele mehr. Die Gesprächsteilnehmerinnen sind sich einig: Hilfe annehmen ist keine Schwäche und Unterstützung im Betreuungsalltag darf ohne schlechtes Gewissen in Anspruch genommen werden. Gerade auch um den Blick für die schönen Momente, die im Austausch mit der betreuten Person entstehen, nicht zu verlieren. Denn es gibt sie auch. Unbestritten ist jedoch: Pflegen und betreuen kann nur, wer sich selber Sorge trägt.