In der Schweiz kümmern sich acht Prozent der Kinder und Jugendlichen um eine nahestehende, pflegebedürftige Person. Bei den 16- bis 24-Jährigen, den sogenannten Young Adult Carers wie Sarah Ferjani, liegt dieser Anteil sogar bei 15 Prozent.
Trotz sehr guter Unterstützungsstrukturen beurteilt Prof. Dr. Agnes Leu, Direktorin der Clinica Curativa und Mitinitiatorin des Forschungsprogramms «Young Carers», die Sensibilisierung in der Gesellschaft noch als unzureichend: «Auch Fachpersonen wie Lehrkräfte oder Spitex-Mitarbeitende wissen oft nicht, wie sie die Betroffenen ansprechen sollen.»
Die diesjährige Podcast-Folge von «Das kleine Glück schätzen» setzt deshalb einen Fokus auf die Young Carers. Sarah Ferjani, Agnes Leu und die SRF-Moderatorin und Journalistin Daniela Lager sprechen über die besonderen Herausforderungen und Wünsche junger betreuender Angehöriger.
Die 20-jährige Sarah Ferjani, Studentin der Islamwissenschaften und Ethnologie, kümmert sich mit ihrer Mutter um ihren Vater, der an Frontotemporaler Demenz leidet. „Eigentlich müsste mein Vater sich um mich kümmern“, sagt sie, doch er kann nicht mehr allein bleiben. Nach den Vorlesungen muss Sarah direkt nach Hause, um ihn aus der Tagesbetreuung abzuholen. Reisen in den Semesterferien sind für sie ausgeschlossen. Um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, hat sie mit drei weiteren jungen Frauen die mosa!k-Gruppe der Young Dementia Carers in St. Gallen gegründet.
Der Podcast «Das kleine Glück schätzen» ist eine gemeinsame Produktion von Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich und den Non-Profit-Organisationen Entlastungsdienst Kanton Zürich, Pro Senectute Kanton Zürich, Alzheimer Zürich, Schweizerisches Rotes Kreuz Kanton Zürich, Spitex Verband Kanton Zürich und Pro Infirmis Kanton Zürich.
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