Pro Infirmis begrüsst den Vorschlag von Bundesrat Berset, die Situation von pflegenden Angehörigen zu verbessern. Pro Infirmis setzt sich als grösste Fachorganisation für Menschen mit einer Behinderung und ihren Angehörigen seit Jahren für eine bessere Vereinbarung von Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung ein.
BR Bersets Vorschlag geht in die richtige Richtung
In einer modernen Gesellschaft muss es flexible Lösungen geben, damit die Betreuungs- und Pflegeleistung von Angehörigen gleichwertig behandelt und honoriert wird. PI begrüsst deshalb das Votum von BR Berset, weil es ein Schritt in die richtige Richtung ist. Zum Beispiel erfüllt der Vorschlag die Forderung, dass Eltern, die ein krankes oder behindertes Kind pflegen müssen, diese für eine gewisse Zeit (14 Wochen innert 18 Monaten) finanziell zu unterstützen. Und während eines kurzfristigen Spitalaufenthalts, die Hilflosentschädigung und den Intensivpflegezuschlag nicht zu streichen. Der Bundesrat hat damit die Leistungen im Vergleich zur Vernehmlassungsvorlage allerdings nur etwas verbessert.
Care-Arbeit immer noch zu wenig anerkannt
Dass ein Grossteil der Betreuungs- und Pflegearbeit zuhause von Frauen geleistet wird, ist heute immer noch eine Tatsache. Deshalb ist das auch am diesjährigen Frauenstreik vom 14. Juni ein Thema. Im Aufruf zum Frauenstreik fordert die nationale Streikversammlung eine Wirtschaftspolitik, die bezahlte und unbezahlte Carearbeit ins Zentrum stellt und diese finanziert. „Wir wollen die Anerkennung und gerechte Verteilung der Haus- und Sorgearbeit, ihre ökonomische Aufwertung und Anrechnung und in den Sozialversicherungen einen längeren Mutterschaftsurlaub, eine Elternzeit und einen Urlaub im Falle kranker Kinder und Angehöriger. Wir fordern einen ausreichenden und kostenlosen Service public für die Betreuung unserer Kinder, für die Sorge für unsere älteren Menschen und für unser Leben.“
Zur Medienmitteilung des Bundesrats