Verantwortliche von Pro Infirmis Bern trafen sich mit Politikerinnen und Politikern zum Austausch. Mit dabei war auch ein junger Mann, der das Angebot «Begleitetes Wohnen» von Pro Infirmis in Anspruch nimmt. Im Interview spricht der 23-Jährige über seine Wünsche an Politik und Gesellschaft.
Samii Dautovski traf Berner Politiker: «Was zählt, ist der Mensch»
Samii Dautovski ist vor vier Jahren aus dem Elternhaus ausgezogen. Nach zwei Jahren hat er gemerkt, dass er alleine nicht mehr zurechtkommt. «Ich bin halt bisschen ein Chaot», sagt der 23-Jährige und schmunzelt. Deshalb hat er sich bei Pro Infirmis gemeldet und im Rahmen des Angebots «Begleitetes Wohnen» Unterstützung geholt. «Es hilft mir sehr, die Verantwortung in meinem Leben zu übernehmen», so Dautovski.
Das sagt der junge Mann in einem kurzen Film namens «Mönsch». Darin ist zu sehen, wie Dautovski mit dem Zug von seinem Wohnort Biel zum Rathaus in Bern reist. Dazu spricht der 23-Jährige über sein Leben und seine Wünsche an Politik und Gesellschaft. «Die Beeinträchtigung ist nur das, was man von aussen sieht», sagt Dautovski. «Aber man muss den Mensch dahinter sehen», sagt er.
Sabine Anderegg, die als Begleiterin für Pro Infirmis tätig ist, hat den Film produziert. Entstanden ist er anlässlich eines Mittagsanlasses im Berner Rathaus. Dort haben sich Anfang März Verantwortliche von Pro Informis Bern mit Grossrätinnen und Grossräten zu einem Austausch getroffen. Geschäftsstellenleiter Walter Zuber stellte die Tätigkeiten der Pro Infirmis vor, dann wurde der Film vorgeführt.
Auch Samii Dautovski war beim Anlass dabei. Er kam schnell mit den Anwesenden ins Gespräch und wurde sogar an eine Parteisitzung eingeladen. Darüber freute sich der politikinteressierte Mann sehr. Die rund 25 anwesenden Politikerinnen und Politiker zeigten sich interessiert an den Aktivitäten und Anliegen der Pro Infirmis – deshalb ist die nächste Mittagsveranstaltung schon in Planung.