Audiodeskription des Manifestfilms "Gewöhn dich dran"
In einem Schlafzimmer surrt ein Deckenventilator. Eine Frau liegt wach im Bett, sie starrt an die Decke.
Auf Französisch spricht sie aus dem Off: «Du nimmst uns wahr. Aber nimmst du uns auch ernst?».
Der Wecker ihres Smartphones klingelt. Sie schliesst kurz die Augen - dann steht sie auf, und geht ins Badezimmer. Mit ausdrucksloser Miene betrachtet sie sich im Spiegel.
Ihr braunes Haar ist zu einem Zopf geflochten.
In einer grossen Küche sitzt eine dunkelhäutige Frau im Rollstuhl. Auf dem Schoss trägt sie ein Holzbrett, darauf eine Pfanne.
Sie spricht auf Italienisch aus dem Off: «Du siehst unsere Behinderungen. Aber siehst du auch den Menschen?».
Ihre Tochter kommt zu ihr, und küsst sie auf die Wange.
Später sitzen die Tochter, ihr jüngerer Bruder und ihre Mutter am Küchentisch. Sie flechtet die vielen langen, schmalen Braids-Zöpfchen ihrer Tochter zu einem dicken Zopf.
In einer Wohnung. Ein Mann mit kurzen, grau melierten Haaren und einem Schnauz hält sein Smartphone vor sich, indem er es zwischen den Daumen- und Zeigfingergelenken einklemmt. Seine Hände und Finger sind stark fehlgebildet. Er schaut ein Video: Auf einem Wakeboard fährt er Wasserski.
Später steckt er mit beiden Armen in einem bereits zugeknöpften, hellblauen Hemd. Mit seinem Mund packt er den hinteren Saum des Hemdes, und hängt ihn an einer Türfalle ein. Er schlüpft mit dem Kopf voran ins Hemd. Mit einem fest montierten Hilfsmittel schiebt er sich das Hemd in seine graue Hose. Aufmerksam betrachtet er sich von allen Seiten in einem Spiegel.
Aus dem Off sagt er auf Berndeutsch: «Du lässt dich von uns inspirieren. Aber lässt du uns auch Einfluss nehmen?».
In einem Wohnzimmer sitzt eine Frau mit schulterlangen, dunkelblonden Haaren und einer Brille auf einem Sofa. Zwei Kinder sitzen vor ihr auf dem Boden. In Gebärdensprache kommunizieren sie miteinander.
Später zieht sie einem der Kinder einen Schuh an.
Sie schaut in die Kamera und gebärdet: «Es ist Zeit, die Barrieren in deinem Kopf und in deinem Herzen zu überwinden».
In einer Gasse der Berner Altstadt. Ein junger Mann mit rötlich braunem, gelocktem Haar und Kinnbart trägt über einer Schulter ein Megaphon an einem Bändel.
Er geht die Gasse hoch und spricht auf Mundart nach rechts hinunter in die Kamera: «Gewöhn dich an eine Gesellschaft, in der alle Menschen den gleichen Wert und die gleichen Rechte haben».
Ein Mann trägt einen Rucksack und eine dunkle Brille. Mit einem Langstock in der Hand tastet er dem Käfiggässchen entlang Richtung Bundeshaus.
Eine junge Frau mit langen, hellblonden Haaren, braunen Augen und einem Piercing in der Nase schiebt ein Velo der Bundesgasse entlang.
Sie trägt einen Velohelm und spricht auf Berndeutsch in die Kamera: «In der wir gemeinsam mit dir die Zukunft gestalten, …».
Sie trägt ein dunkelviolettes Jackett und einen lindgrünen Jupe. Links trägt sie eine Beinprothese.
Im Bundeshaus, in einem grossen Sitzungszimmer mit geschnitzten Holzwänden und einem hohen Rundbogenfenster.
Um einen Tisch sitzen etwa 10 Frauen und Männer. Alle schauen aufmerksam zur Frau mit den dunkelblonden Haaren.
Sie gebärdet und bewegt ihre Lippen: «… im Alltag, im Beruf und in der Politik».
Im Parlamentsgebäude geht der Mann mit den grauen Haaren die breite Treppe der Kuppelhalle hinauf.
Er trägt ein graues Jackett und geht in Richtung der Ratssäle. Jemand kommt ihm entgegen. Er gibt ihm die Hand, sie begrüssen sich.
In der Altstadt geht der junge Mann vor einer Gruppe demonstrierender Menschen der Gasse entlang.
Einzelne tragen Schilder und ein Banner mit der Aufschrift «Climate justice…». Er spricht etwas in das Megaphon.
Die Frau mit den braunen Haaren telefoniert bei sich in der Wohnung. Im Badezimmer schaut sie entschlossen in den Spiegel.
Dann sitzt sie bei einem Fenster an einem Tisch, vor sich ein aufgeklapptes Notebook. Sie trägt einen rosaroten Pullover und eine helle Hose. Ihre Haare hat sie locker hochgesteckt. Sie lächelt zufrieden.
Im Parlamentsgebäude kommt die junge Frau mit dem Nasenpiercing einen Gang entlang.
Auf dem Bundesplatz vor dem Bundeshaus steht der blinde Mann hinter einem Tisch neben einer Frau. Er spricht mit jemandem. Neben dem Tisch ist ein Klappschild. Darauf eine grosse, stilisierte Tierpfote.
Die dunkelhäutige Frau im Rollstuhl fährt durch die Wandelhalle. Über einer eleganten weissen Bluse mit einer grossen Schleife trägt sie ein beiges Gilet. Sie wird von einer Frau in einem hellen Deux-Pièce begleitet.
Dann sitzen sie an einem Tisch in der Wandelhalle.
Zuhause bei der Braunhaarigen vor dem Laptop. Sie schaut in die Kamera und sagt: «Denn wir sind hier, …».
Der blinde Mann auf dem Bundesplatz sagt auf Rätoromanisch: «… wir sind viele, …».
Die junge Frau mit der Beinprothese schreitet zusammen mit vielen verschiedenen Menschen zielstrebig durch die Wandelhalle.
Auf der Treppe in der Kuppelhalle schaut der Grauhaarige über seine Schulter zurück in die Kamera und sagt: «… und wir gehören dazu».
Die verschiedenen Menschen betreten den Nationalratssaal.
Die Frau im Rollstuhl sagt auf Italienisch: «Gewöhn dich dran».
Im Sitzungszimmer gebärdet die Dunkelblonde: «Gewöhn dich dran».
Der blinde Mann auf dem Bundesplatz sagt auf Rätoromanisch: «Gewöhn dich dran».
Die Frau vor dem Laptop lehnt sich weit nach vorne, ganz nahe an die Kamera und sagt auf Französisch: «Gewöhn dich dran».
Die Demonstrierenden und der junge Mann rufen: «Gewöhn dich dran».
Im Nationalratssaal dreht sich die junge Frau mit der Beinprothese noch einmal um. Sie schaut mit überzeugtem Blick in die Kamera und sagt: «Gewöhn dich dran».
Auf türkisfarbenem Hintergrund, in weissen Grossbuchstaben; auf drei Zeilen: «Gewöhn dich dran.». Das «dich» ist etwas nach links versetzt, das «ö» steht auf dem Kopf.
Die Schrift wird ausgeblendet.
In weissen Kleinbuchstaben mit Serifen: pro infirmis.
Das mittlere «i» steht auf dem Kopf.