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Der Bundesrat soll vorwärts machen

Oder braucht es ein Bundesamt für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung? Die im Mai 2018 vom Bundesrat präsentierte Behindertenpolitik ist einmal mehr zu wenig unter Einbezug der Betroffenen entstanden: Pro Infirmis-Vizepräsident und Nationalrat Christian Lohr fordert vom Bundesrat daher an der Delegiertenversammlung (DV) von Pro Infirmis vom 8. Juni 2018 in Lugano, dass er endlich Nägel mit Köpfen macht. So soll endlich auf Grundlage des bestehenden schweizerischen Behindertengleichstellungsrechts und der UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK) eine kohärente nationale Behindertenpolitik ausgearbeitet werden.

Die Schweiz hat 2014 die UNO-BRK ratifiziert und damit Ja gesagt dazu, Diskriminierungen und Barrieren für Menschen mit Behinderungen zu beseitigen. Dies setzt voraus, dass sämtliche  Behörden Menschen mit Behinderungen auf Augenhöhe und konsequent miteinbeziehen. Das Eidgenössische Büro für Gleichstellung Behinderter sollte zu einem Bundesamt für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen mit den entsprechenden Aufgaben und Kompetenzen aufgewertet werden. Dasselbe muss analog auf der kantonalen Ebene erfolgen. 

Die Mitglieder der DV haben vier neue Vorstandsmitglieder gewählt: Jean-Pierre Bringhen, Hans-Peter Egli, Sandra Hügli-Jost und Laura Sadis. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit, bedanken uns bei den abtretenden Vorstandsmitglieder für ihren langjährigen Einsatz sowie beim ganzen Vorstand für sein Vertrauen in unsere Arbeit.  

Weiter wurde von der DV der Jahres- und Finanzbericht 2017 verabschiedet. Pro Infirmis schaut auf ein befriedigendes Geschäftsjahr 2017 zurück. Aufgrund der hohen Nachfrage unserer Dienstleistungen sind entsprechende finanzielle Zuwendungen notwendig, und diese zu generieren wird im heutigen Umfeld immer schwieriger. Wir geben im Jahresbericht den pflegenden und betreuenden Angehörigen eine Stimme und fordern für sie einfach zugängliche, flexible und kostengünstige Entlastungsangebote. Es darf nicht sein, dass pflegende und betreuende Angehörige durch ihr Engagement an ihre finanziellen und gesundheitlichen Grenzen stossen. Pro Infirmis bleibt auch an diesem Thema dran. Denn nicht nur die Betroffenen selbst, auch ihre Angehörigen brauchen eine Lobby.
 

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