Pro Infirmis baut ihre Hilfe für Menschen mit Behinderungen aus, die sich aufgrund der Coronaviruskrise in einer akut prekären Situation wiederfinden. Dabei wird sie finanziell auch von der Glückskette unterstützt.
Gemeinsam gegen Einsamkeit und Isolation
So vielfältig die Ursachen für eine Behinderung sein können, so unterschiedlich sind die entsprechenden Nöte, Probleme und Bedürfnisse der Betroffenen. In der Schweiz leben gemäss Bundesamt für Statistik rund 1.7 Millionen Menschen mit einer Behinderung, viele von ihnen gehören in der Corona-Krise zur Hochrisikogruppe: Die meisten Betroffenen wohnen in einem privaten Haushalt, was in der aktuellen Situation eine grosse Herausforderung ist: Die Betroffenen sind jetzt dringend auf unsere Unterstützung zur Bewältigung des Alltags und die psychosoziale Beratung und Betreuung angewiesen. Zudem drohen Einsamkeit und Isolation; auch Tages- und Betreuungsstätten wurden von einem Tag auf den anderen geschlossen. Psychische Krisen, finanzielle Engpässe, enge Platzverhältnisse in den Wohnungen bei Familien mit behinderten Kindern und Versorgungsengpässe verschärfen ihre Situation. Mit ihrer schweizweiten Präsenz und dem landesweiten Netz von Beratungsstellen ist Pro Infirmis als grösste Fachorganisation für Menschen mit Behinderung die erste Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema Behinderung. Sie berät, begleitet und unterstützt schweizweit Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen.
Pro Infirmis steht mit ihrer Hotline für Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen mit Rat und Tat zur Verfügung. Die Mitarbeitenden von Pro Infirmis haben seit Beginn der Krise telefonisch, per E-Mail oder SMS Kontakt aufgenommen mit ihren Klient*innen aus der Sozialberatung, dem begleiteten Wohnen, der Assistenzberatung oder dem Entlastungsdienst. Gleichzeitig melden sich trotz Corona-Zeiten weiterhin viele Betroffene direkt bei unseren Beratungsstellen. Und trotzdem ist in dieser Krise alles anders: Pro Infirmis fragt nach, wie es den betroffenen Menschen in der aktuellen Situation geht und wo allenfalls Hilfe nötig ist. Konkret heisst das telefonische psychosoziale Unterstützung und Beratung bei Ängsten und Sorgen, finanziellen Nöten, bei Einsamkeit und Isolation und wenn nötig anleiten, was es bzgl. COVID-19 zu beachten gilt. Zudem bieten wir wenn nötig Unterstützung beim Einkaufen, Fahrdienste für den Arztbesuch, Liefer-/Kurierdienste für administrative Angelegenheiten und Spazieren mit den Klient*innen in genügendem Abstand an, um ihrer Isolation entgegen zu wirken und sie zu ermutigen. Bei Klient*innen, denen plötzlich die Assistent*innen zur Bewältigung des Alltags fehlen, prüfen wir jede Situation einzeln telefonisch oder per E- Mail und suchen gemeinsam nach einer Lösung. Letztlich beraten wir immer indiviudell, um jeder/m Betroffenen die bestmögliche massgeschneiderte Unterstützung unter Einbezug der vorhandenen Ressourcen zukommen zu lassen.
Pro Infirmis arbeitet in Netzwerken und kann nun in der Krise auf bestehende Kontakte und bewährte Kooperationen zurückgreifen. Im Rahmen der regionalen Verankerung ist Pro Infirmis selbstverständlich auch mit den Kantonen in Kontakt, um bestmögliche Lösungen für die Betreuung von Menschen mit Behinderung zu finden und koordiniert die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Freiwilligen.
Dank der finanziellen Unterstützung durch die Glückskette kann dieses Angebot ausgebaut werden. Pro Infirmis ist aber ausserdem auf Spenden angewiesen.
Heute um 12.00 Uhr startet die Pro Infirmis Spendenkation „Corona-Krise: Spendensprint für Menschen mit Behinderung.“ Wir sammeln in 10‘000 Minuten 100‘000 Franken für Menschen mit Behinderung in der Schweiz.
Spenden und mitmachen unter:
https://www.proinfirmis.ch/spenden/oster-spendensprint.html
80-22222-8
IBAN CH96 0900 0000 8002 2222 8
Für weitere Informationen stehen die folgenden Personen zur Verfügung:
Susanne Stahel, Leiterin Kommunikation und Mittelbeschaffung
058 775 26 77, susanne.stahel@proinfirmis.ch
Anita Gerig, Leiterin Fundraising
058 775 26 51, anita.gerig@proinfirmis.ch
Für konkrete Fragen zu den Projekten stehen die folgenden Personen zur Verfügung:
Für die Westschweiz: Benoît Rey, Leiter Westschweiz und Tessin
058 775 30 88, benoit.rey@proinfirmis.ch
Für die Deutschschweiz: Susann Egli, Leiterin Deutschschweiz
058 775 26 60, susann.egli@proinfirmis.ch