Die heutige Wahl setzt einen historischen Standard für die Inklusion in der Schweizer Politik. Drei Politiker mit Behinderungen wurden in den Nationalrat gewählt: Christian Lohr, Philipp Kutter und Islam Alijaj. Pro Infirmis gratuliert den Gewählten herzlich – und applaudiert den 32 weiteren Kandidierenden der «Behindertenliste», die den 22% der Bevölkerung mit einer Behinderung im Wahlkampf eine Stimme gegeben haben.
So viele Menschen mit Behinderungen im Parlament wie noch nie!
Die heutige Wahl markiert einen historischen Meilenstein für die Inklusion und politische Vertretung von Menschen mit Behinderungen. Im Schweizer Parlament werden ab der nächsten Legislaturperiode drei Menschen mit Behinderungen vertreten sein; das ist eine Rekordzahl.
Die gewählten Kandidaten sind die beiden bisherigen Christian Lohr (Die Mitte Thurgau) und Philipp Kutter (Die Mitte Zürich), der auch im Rennen um einen Sitz im Ständerat ist. Islam Alijaj (SP Zürich) wird neu ins Parlament einziehen.
Die Stimmen der Gewählten
Christian Lohr: «Ich danke der Stimmbevölkerung für das Vertrauen und freue mich, mich weitere vier Jahre im Nationalrat einsetzen zu können. Die Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen wird dabei weiterhin ein wichtiges Anliegen sein und ich möchte meine Funktion auch nutzen, um die politische Repräsentation von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz weiter zu stärken.»
Philipp Kutter: «Mein Ergebnis und das Vertrauen der Bevölkerung freuen mich sehr – gerade, weil ich durch meinen Aufenthalt in Nottwil in diesem Wahlkampf nicht überall persönlich präsent sein konnte. Ich werde die kommende Amtszeit im Nationalrat nutzen, um verstärkt auch eine Stimme für Menschen mit Beeinträchtigung zu sein.»
Islam Alijaj: «Mit meiner Wahl geht ein Traum in Erfüllung – nicht nur für mich, sondern für die Demokratie, für alle Menschen mit einer ähnlichen Geschichte und für eine inklusive Schweiz.»
Der Kampf geht weiter
Felicitas Huggenberger, Direktorin von Pro Infirmis, sagt: «Ich gratuliere den gewählten Politikern mit Behinderungen ganz herzlich, aber auch allen Kandidierenden der Behindertenliste. Sie haben dieses Jahr gezeigt, dass Menschen mit Behinderungen in der Politik mitreden müssen, und wir werden sie dabei weiter unterstützen.» Die 35 Kandidierenden auf der Behindertenliste haben den 22% der Bevölkerung mit einer Behinderung im Wahlkampf eine Stimme gegeben.
Pro Infirmis setzt sich für die Inklusion und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen ein. Am besten erreichen wir das, wenn wir diejenigen mit dem besten Fachwissen zum Thema stärken: die Menschen mit Behinderungen selbst. Das Wahlresultat hat gezeigt, dass die Schweizer Bevölkerung dieses Anliegen gehört hat und ernst nimmt.
Wir werden weiterhin für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen auf allen Ebenen der Gesellschaft kämpfen. Der jüngste Durchbruch in der politischen Teilhabe ist ein klares Zeichen, dass noch mehr positive Entwicklungen bevorstehen.
Kontakt
Philipp Schüepp, Verantwortlicher Public Affairs, philipp.schueepp@proinfirmis.ch, 078 746 94 02.