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Grossratswahlen in Genf: drei Kandidierende für Inklusion und Selbständigkeit

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Porträt der drei Kandidierenden für die Genfer Grossratswahlen vom 2. April: Celine van Till, Cyril Mizrahi und Djamel Bourbala. Trotz ihrem äusserst unterschiedlichen Werdegang sind alle drei der Meinung, es brauche in der Genfer Behindertenpolitik weitere Fortschritte.

Wo steht der Kanton Genf bei der Inklusion von Menschen mit Behinderungen? Welche Baustellen sind prioritär? Die Analyse der drei Kandidierenden ist nuanciert. „Zwar hört man uns respektvoll zu, wenn wir Behinderung thematisieren. Aber der Weg von den Worten zu den Taten ist lang. Da klemmt es oft“, berichtet Djamel Bourbala (Mitte) und fordert eine grössere Sensibilisierung in der Politik. Cyril Mizrahi ist amtierender SP-Grossrat und Spezialist für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Sein grosses Anliegen ist die inklusive Schule, und hier ist Genf im Rückstand. „Es wird von der inklusiven Schule gesprochen, als ob sie schon da wäre. Dabei braucht es noch einen eigentlichen Paradigmenwechsel. Das Betreuungsverhältnis muss deutlich verbessert werden, damit Kinder mit Behinderungen die Regelschule besuchen können“, analysiert der 44-jährige Rechtsanwalt, der sich am Tessiner Vorbild orientiert.

Für Celine van Till (FDP) sollte aber nicht vergessen werden, dass Genf in gewissen Bereichen „eine Nasenlänge voraus“ ist, namentlich wegen der jüngsten Verfassungsänderung, die Menschen mit kognitiver und psychischer Beeinträchtigung die politischen Rechte gewährt. Aber es muss noch viel weiter gehen. „Ich begeistere mich für Sport und Soziales. Ich wünsche mir, dass der Kanton eine wirkliche Sportpolitik entwickelt und Menschen mit eingeschränkter Mobilität den Zugang zu den Sportanlagen garantiert“, erläutert die internationale Para-Dressage-Sportlerin und Athletin, die sich vor allem für mehr Selbständigkeit einsetzt.

Als Gemeinderat von Versoix hat Djamel Bourbala die Gemeinde dazu bewogen, den See allgemein zugänglich zu machen. „Das nützt allen“, freut er sich. „Aber die Zugänglichkeit bleibt ein riesiges Problem – gerade auch an Orten, wo Politik betrieben wird, seien es Parteisitze oder Gemeinderatssäle.“

Der Wandelbeschleuniger

Als langjähriger Politiker stellt Cyril Mizrahi fest, dass die Wahl von Kandidierenden mit Behinderungen ein eigentlicher „Wandelbeschleuniger“ ist. „Innerhalb des Parlaments kann man mehr bewirken als von aussen“, argumentiert der Rechtsanwalt, dessen Engagement für eine inklusive Gesellschaft durch die Behinderung ausgelöst worden ist. Ebenso sieht es Djamel Bourbala, der dazu aufruft, Kandidierende mit Behinderungen zu wählen. „Wenn wir dann gewählt sind, stehen wir auch in der Pflicht, zu handeln, weil wir die Probleme am besten kennen“, fügt er hinzu und schliesst: „Die Behinderung darf nicht nur ein Kampagnenthema sein. Es muss auf dem Terrain vorwärts gehen.“

Im Internet (französisch):

https://droitsegaux.ch/equipe/cm/

https://celinevantill.ch/

https://twitter.com/ComBourbala

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