Am Numerik Games Festival wurde das Videogame „Symbiose“, das Pro Infirmis mit dem Studio Tourmaline entwickelt hat, vorgestellt. Die Erstaufführung fand im entspannten Rahmen mit Elektromusik und humoristischen Ansprachen sowie im Beisein von Bundesrat Alain Berset, der Waadtländer Regierungsrätin Cesla Amarelle und des Präsidenten von Pro Infirmis Waadt, Nicolas Leuba, statt.
„Symbiose“, das Videospiel von Pro Infirmis, an den Numerik Games
Bei „Symbiose“ geht es um einen sympathischen Symbionten, der harmonisch in seinem Wirt, einer riesigen Kreatur, lebt. Er hat nur eine beschränkte Sinneswahrnehmung, kann aber auf die fünf Sinne seines Wirts zählen: Sehen, Hören, Riechen, Bewegen und Schmecken. Doch wird der Wirt von Schädlingen angegriffen. Beim Spiel geht es darum, seine fünf Sinne zu verteidigen, um im Spiel vorwärts zu kommen und nicht in einer Behinderungssituation zu enden.
In einer sehr farbigen und poetischen grafischen Welt setzt sich „Symbiose“ auf erstaunliche Art und Weise mit dem Thema Behinderung auseinander: „Ziel des Games ist, das Publikum zu sensibilisieren und dazu zu bringen, den eigenen Blick auf Behinderung zu überdenken“, erklärt Marion Bareil, eine der Entwicklerinnen. „Wir möchten das Thema auf eine unerwartete Art angehen.“
In „Symbiose“ muss mit dem eigenen Lebensraum und der eigenen Lebenswelt sorgfältig umgegangen werden. Das Videogame zeigt spielerisch auf, wie wichtig bei Behinderungen das Verhältnis zwischen Individuum und Umwelt ist. „Denn eine Behinderungssituation entsteht nicht per se, sondern es ist das Umfeld, das uns in eine Behinderungssituation versetzt“, wie Nicolas Leuba, Präsident von Pro Infirmis Waadt dem Publikum in Erinnerung rief.
Lancierung mit bundesrätlicher Unterstützung
Mit Bundesrat Alain Berset wurde das Game von einem ganz besonderen Gast zuerst gespielt. Auf der Bühne war er sofort mit im Spiel und bewegte den kleinen Symbionten amüsiert vor den Augen des Publikums. Er fand sich schnell zurecht! „Das Videogame ist ein extrem interessantes, amüsantes und wirkungsvolles Instrument, um Behinderung zu thematisieren“, sinnierte er danach. „Ich muss eingestehen, dass ich noch nie daran gedacht hatte, aber das hat mich komplett überzeugt."
Ganzes Interview mit Alain Berset (französisch)
Interview mit Marc Atallah, Festivaldirektor von Numerik Games (französisch