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Inklusive Bildung statt Separation: Behindertenverbände kritisieren Entscheid der KBIK für die Umsetzung der "Förderklassen-Initiative" und lancieren eigene Initiative

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Eine knappe Mehrheit der Kommission für Bildung und Kultur (KBIK) empfiehlt, die "Förderklassen-Initiative" ohne Gegenvorschlag anzunehmen. Pro Infirmis Zürich, insieme Kanton Zürich, Procap Zürich-Schaffhausen und die BZK lehnen diesen Entscheid klar ab. Sie lancieren die «Initiative für eine integrative Schule» («Schul-Integrations-Initiative»).

Die Behindertenorganisationen lehnen die Förderklasseninitiative entschieden ab. Die «Förderklassen-Initiative» widerspricht dem Grundsatz der inklusiven Bildung und den Verpflichtungen der Schweiz im Rahmen der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Pro Infirmis Zürich, insieme Kanton Zürich, Procap Zürich-Schaffhausen und die BZK bekennen sich zur inklusiven Bildung und setzen sich dafür ein, dass alle Kinder – unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen – am regulären Unterricht teilnehmen können.

Deshalb lancieren die vier Organisationen gemeinsam die «Initiative für eine integrative Schule» («Schul-Integrations-Initiative»). Die Initiative möchte, dass die Gemeinden die Beiträge für sonderpädagogische Massnahmen und für die Sonderschulung indexbasiert und pauschal erhalten. So können die Schulen die Ressourcen bedarfsgerecht einsetzen, um inklusive Strukturen zu stärken, statt ein System der Separation weiter auszubauen. «Wir brauchen eine Schule, die Vielfalt als Normalität versteht und alle Kinder einbezieht», sagt Martina Schweizer, Geschäftsleiterin der BKZ.

«Schul-Integrations-Initiative» statt «Förderklassen-Initiative»

Die «Förderklassen-Initiative» setzt auf den falschen Weg: Kinder mit Förderbedarf werden ausgegrenzt, anstatt in der Klassengemeinschaft gestärkt. Ein Wechsel zurück in die Regelklasse wäre nach einem längeren Zeitraum in einer separaten Klasse kaum gewährleistet. Zudem entzögen die Förderklassen den Regelklassen wertvolle heilpädagogische Ressourcen, was den Fachkräftemangel verschärfen würde. Auch die Finanzierung bleibt unklar, da die geforderte Kostenneutralität nicht realistisch ist.

Mit der «Initiative für eine integrative Schule» präsentieren die Organisationen eine konstruktive Alternative: Sie ermöglicht den Schulen, finanzielle Mittel flexibel und bedarfsgerecht einzusetzen, fördert die Zusammenarbeit zwischen Regel- und Sonderschulen und stärkt so die Integration und Chancengleichheit. Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf erhalten rasch und unkompliziert die notwendige Unterstützung, was ihre Lernchancen und die Qualität des Unterrichts verbessert.

Kontakt

Rahel Weil
Kommunikation und Sozialpolitik
Pro Infirmis Kantonale Geschäfts- und Beratungsstelle Zürich
Telefon: 058 775 24 39
E-Mail: rahel.weil@proinfirmis.ch

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