Pro Infirmis lanciert die neue Plakat-Kampagne „Ungehindert behindert“. Dabei übernimmt die Organisation bekannte Werbesujets von Schweizer Firmen und besetzt diese neu. Denn auch Menschen mit einer Behinderung sollen als selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft gesehen werden – wie alle anderen auch.
Pro Infirmis bringt Menschen mit Behinderung in die Werbung
Wir kennen sie alle, die Werbungen von Coop und Migros, Galaxus oder der Mobiliar. Die Schadenskizzen mit den Strichfiguren oder die drei Appenzeller Sennen, die uns ihr Rezept nie verraten werden.
Haben Sie schon mal ein Model mit Behinderung in der Werbung gesehen? Mit einer sichtbaren Behinderung? Eben. Deshalb lanciert Pro Infirmis «ungehindert behindert». Mit dieser Kampagne zeigt Pro Infirmis, wie Plakate mit Protagonistinnen und Protagonisten mit Behinderung aussehen und geht bewusst ins andere Extrem, indem ausschliesslich Menschen mit Behinderung gezeigt werden.
Menschen mit Behinderung müssen sichtbar werden
Menschen mit Behinderung fehlen in der Werbung, obschon sie Teil unserer Gesellschaft sind. Susanne Stahel, Leiterin Kommunikation und Mitglied der Geschäftsleitung bei Pro Infirmis meint dazu: «Wir setzen uns für eine inklusive Gesellschaft ein und sind mit dieser Haltung bei den Unternehmen auf viel positive Resonanz gestossen. Da Menschen mit Behinderung in der Werbung bisher fehlen, machten wir den ersten Schritt».
Pro Infirmis nutzt diese Kampagne um neben der breiten Öffentlichkeit auch jene erreichen zu können, die Werbeaufträge vergeben, Kampagnen konzipieren, realisieren und finanzieren und damit das Bild prägen, das in unserer Gesellschaft transportiert wird.
Werbung als Abbild der Gesellschaft
Menschen mit Behinderung sollen in der Werbung berücksichtigt werden. Schliesslich ist Werbung mehr als einfach nur Reklame, die dem Verkauf von Produkten dient. Werbung ist Projektionsfläche für Wünsche und Sehnsüchte, das Abbild einer Gesellschaft und davon, was als schön und begehrenswert gilt. Werbung schafft auch Vorbilder und Identifikationsfiguren – diese fehlen für die 1.8 Mio. Menschen mit Behinderung weitgehend.
Pro Infirmis setzt sich für eine inklusive Gesellschaft und die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung ein. Dazu gehört ebenfalls, dass sie wie alle anderen Menschen auch in der Werbung sichtbar sind.