Fallbeispiel: Ein schwieriger Start ins Leben
Dass die frühgeborenen Zwillinge Flurina und Seraina, 2 Jahre alt, heute unbeschwert miteinander spielen, grenzt an ein Wunder. Denn über Monate hingen ihre Leben an einem seidenen Faden.
Bei Mutter Jessica kam es während der Schwangerschaft zu einer Infektion, die Mädchen mussten notfallmässig geholt werden. Bei ihrer Geburt wog Seraina 750 Gramm, Flurina 830 Gramm, beide konnten noch nicht selbständig atmen und mussten am Herzen operiert werden. Danach folgte eine Reihe von medizinischen Notfällen: «Jedes Mal teilten uns die Ärzte eine neue Hiobsbotschaft mit. Die ersten fünf Monate waren extrem belastend», so Michael R., der Vater der Zwillinge. Flurinas Lunge arbeitete nicht wie sie soll, Seraina musste am Darm operiert werden. Beide Mädchen kämpfen in den ersten Monaten mehrmals um ihr Leben – und gewinnen.
Im Laufe des ersten Lebensjahres kristallisiert sich heraus, dass Flurina mehr Glück im Unglück hatte als ihre Schwester Seraina. Wahrscheinlich hat die Infektion im Mutterleib, die Frühgeburt und die daraus entstandenen Komplikationen nach der Geburt bei Seraina zu Cerebralparese (CP), einer frühkindlichen Hirnschädigung, geführt. Bei dieser Behinderung sind Teile des Nervensystems und der Muskulatur gestört, welche die Motorik steuern.
Nach wie vor ist die Familie auf jede Hilfe angewiesen. Nach zwei langen Jahren ist jedoch bei Familie R. ein wenig Routine eingekehrt. Dies ist auch wichtig für Sohn Andrin (5), der lange Zeit zurückstecken musste.
«Der durch Pro Infirmis finanzierte Entlastungsdienst ist eine Riesenhilfe. Zweimal pro Woche hütet eine Fachfrau drei Stunden alle drei Kinder. In dieser Zeit kann ich mal in Ruhe den Wocheneinkauf machen. Oder einfach nur schlafen, wenn ich nicht mehr kann», erzählt Jessica R. Auch mit der individuellen Sozialberatung oder mit der Vermittlung eines speziellen Kleinkind-Rollators für mehr Mobilität konnte Pro Infirmis die Familie unterstützen.
Der Entlastungsdienst von Pro Infirmis ist eine Riesenhilfe