Zurück

Erste inklusive Landsgemeinde im Kanton Zug erfolgreich gestartet

Inklusive-Landsgemeinde-Zug.jpg

Am Montag, dem 9. September 2024, fand im Kantonsratssaal von Zug die erste inklusive Landsgemeinde statt. Dieser wichtige Schritt unterstreicht die politische Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Unter dem Motto „Teilhabe und Teilgabe“ kamen 22 Zuger Bürgerinnen und Bürger mit Behinderungen zusammen, um gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Kantonsrats sowie Mitgliedern der Regierung über politische Rechte und Inklusion zu sprechen.

Laut Artikel 29 der UNO-Behindertenrechtskonvention steht Menschen mit Behinderungen das Recht zu, politisch mitzubestimmen. In der Realität sind jedoch viele Hürden vorhanden, die ihre gesellschaftliche und politische Beteiligung einschränken. Ziel der ersten inklusiven Landsgemeinde im Kanton Zug war es daher, den Austausch auf politischer Ebene zu ermöglichen.

Persönliche Erlebnisse verdeutlichen Barrieren

Während der Sitzung tauschten sich die 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Kantonsratsmitgliedern und der Regierung über ihre Erfahrungen mit gesellschaftlichen Hürden aus. Persönliche Beispiele halfen dabei, auf bestehende Barrieren aufmerksam zu machen. Neben dem Schwerpunkt „Teilhabe und Teilgabe“ stand auch die Frage im Raum, wie Menschen mit Behinderungen ihre Potenziale stärker in Wirtschaft und Gesellschaft einbringen können. Weitere Diskussionspunkte waren der Zugang zu geeignetem und erschwinglichem Wohnraum sowie die politische und gesellschaftliche Mitwirkung. Die Teilnehmenden machten in ihren Beiträgen deutlich, wo Menschen mit Behinderungen im Alltag auf strukturelle Hindernisse stossen und wie entscheidend der Zugang zu politischen Prozessen für sie in der direktdemokratischen Schweiz ist.

Erster Schritt in Richtung Gleichstellung

In der zweistündigen Versammlung konnten nicht alle Fragen beantwortet werden, doch der Anlass machte deutlich, dass Menschen mit Behinderungen in vielen Bereichen des Lebens auf Barrieren stossen. „Die inklusive Landsgemeinde zeigt erneut, wie wichtig es ist, Menschen mit Behinderungen aktiv in politische und gesellschaftliche Prozesse einzubeziehen. Leider wird viel zu oft über anstatt mit ihnen gesprochen“, erklärte Statthalter Andreas Hostettler. Der Anlass sei daher ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung.

Inklusions-Initiative macht die hohe Relevanz deutlich

Die Bedeutung der Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen in der Schweizer Politik zeigt sich auch in der kürzlich eingereichten Inklusions-Initiative. 108’000 Unterschriften wurden gesammelt, um mehr Gleichstellung und Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderungen im Alltag zu fordern.

Weitere Schritte nach der ersten inklusiven Landsgemeinde

Die Ergebnisse der inklusiven Landsgemeinde werden nun ausgewertet und in den Massnahmenplan zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen des Zuger Regierungsrats integriert.

Fussbereich

nach oben