Pro Infirmis lanciert eine eigene Emoji-Edition, weil Unicode mit der soeben lancierten 13. Erweiterung ihres Emojis-Zeichensatzes zu wenig weit geht. Menschen mit Behinderungen sollen als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft dargestellt werden.
Eine inklusive Gesellschaft braucht inklusive Emojis
Unter den 230 neuen Emojis gibt es zwar Emojis mit Behinderung, doch die Behinderung wird primär mit Hilfsmitteln wie einem Rollstuhl oder einem Blindenstock dargestellt. Menschen mit Behinderung lassen sich jedoch nicht auf Hilfsmittel wie Hörgeräte oder Prothesen reduzieren, sondern sollen als Menschen, die am Alltag teilnehmen und selbstverständlich zur Gesellschaft gehören, dargestellt werden: Sie tanzen und essen, reisen und lachen, lieben und weinen, wie alle anderen Menschen auch. Die Emoji-Welt muss das entsprechend abbilden.
Pro Infirmis und die Agentur CRK lancieren deshalb bestehende und beliebte Emojis neu auch mit Behinderung. Dann kann der oder die Nutzer_in nicht nur die Hautfarbe wählen und bestimmen, ob sein Emoji schwarz, braun oder weiss sein soll, sondern auch, ob mit oder ohne Behinderung. Unicode zementiert mit seinen vorgeschlagenen Emojis bestehende Unterschiede und Vorurteile, anstatt sie zu überwinden. Damit Menschen mit Behinderung als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft sichtbar werden, muss eine Emoji-Edition diesem Umstand Rechnung tragen. Wir gehen sogar noch weiter und bringen ein Emoji mit Behinderung, das von äusseren Umständen zusätzlich behindert wird. Denn Menschen mit Behinderung stossen in ihrem Alltag auf viele Hindernisse, und hierfür möchten wir sensibilisieren.