Es braucht mehr Menschen mit Behinderungen in der Politik – nur so wird „nichts über uns, ohne uns“ Realität. Zum Beispiel, wenn im Parlament die Umsetzung der Inklusionsinitiative verhandelt wird. Die „Behindertenliste“ zeigt auf, welche Menschen mit Behinderungen sich 2023 national zur Wahl stellen.
Die Liste für die Inklusion
Politische Repräsentation von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz
In der Schweiz leben 22% der Bevölkerung mit einer Behinderung. Politisch vertreten sind sie aber auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene viel zu wenig. Mit Christian Lohr, Nationalrat Mitte, sitzt heute nur ein Parlamentarier mit Behinderung im Bundeshaus. Grund dafür sind zahlreiche Hindernisse, die Menschen mit Behinderungen die politische Teilhabe erschweren.
Die geringe Repräsentation hat Folgen, das zeigt die Resolution der ersten Behindertensession: „Die Überprüfung der Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention 2022 hat gravierende Mängel in allen Lebensbereichen aufgezeigt. Die Politik steuert diese Umsetzung. Bestimmen wir nicht mit, dann leidet auch die Teilhabe an Gesellschaft, Arbeit, Gesundheit, Kultur, Sport und allen Lebensbereichen.“
Eine Chance im Wahljahr 2023
Am 22. Oktober 2023 können wir das ändern. Die erste Behindertensession der Schweiz 2023 hat gezeigt: es gibt viele engagierte und politisch aktive Menschen mit Behinderungen. Um die Sichtbarkeit von Kandidat*innen mit Behinderungen verstärken, wurde die nationale Behindertenliste geschaffen.
Was ist die Behindertenliste?
Die Liste führt über 20 Politiker*innen aus der ganzen Schweiz auf. Sie wird von verschiedenen Organisationen unterstützt und deckt alle politischen Richtungen ab. Das ist ein wichtiges Signal dafür, dass die Repräsentation und die Inklusion parteiübergreifende Ziele sind. Die Wählerschaft kann entsprechend ihrer politischen Einstellung Politiker*innen mit Behinderungen wählen.
Bedingungen für die Unterstützung von Pro Infirmis
Die Unterstützung von Pro Infirmis folgt klaren Richtlinien und ist parteipolitisch neutral. Alle Personen haben sich über einen definierten Prozess beworben. Auf der Behindertenliste werden alle offiziellen Kandidaturen von Menschen mit Behinderungen aufgenommen, die sich zur Umsetzung der UN-BRK verpflichten.