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Pro Infirmis präsentiert die erste grosse Inklusionsstudie der Schweiz

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Pro Infirmis hat im Kursaal in Bern die Ergebnisse der ersten grossen Inklusionsstudie der Schweiz vorgestellt. Unter den zahlreichen Gästen waren Politiker*innen mit Behinderungen, Medienschaffende und Interessierte.

4 von 5 Menschen mit Behinderungen in der Schweiz fühlen sich in mindestens einem Lebensbereich stark ausgeschlossen. Zu diesem alarmierenden Ergebnis kommt der Inklusions-Index 2023 – die erste grosse Studie zur Inklusion, bei der die Perspektive von Menschen mit Behinderungen im Zentrum steht.

Am Dienstag, 19. September 2023 wurden Resultate der Studie im Kursaal Bern präsentiert. Nach den Begrüssungsworten von Felicitas Huggenberger, Direktorin von Pro Infirmis und dem neuen Co-Präsidium, bestehend aus Pearl Pedergnana und Manuele Bertoli, übernahm Ran Grünenfelder das Wort. Er leitete die Studie, für die 1400 Menschen mit Behinderungen befragt wurden und stellte die Resultate vor. Hier finden Sie die Resultate des Inklusions-Index und können die gesamte Studie herunterladen.

An der anschliessenden Podiumsdiskussion unter der Moderation von Jahn Graf diskutierten Behindertenliste-Teilnehmerinnen Tatjana Binggeli, Simone Leuenberger und Nicole Tille die Resultate des Inklusions-Index und das Leben als Politikerin mit Behinderung.

Gespräch über die Resultate der Studie

«Mich hat die Deutlichkeit der Resultate überrascht, vor allem bei den Jungen», sagte Leuenberger. «Das stimmt mich hoffnungsvoll. Junge Menschen vergleichen sich noch stärker mit der Welt, die für Menschen ohne Behinderungen selbstverständlich ist.» Dieser Hinweis, dass junge Menschen Diskriminierung weniger akzeptieren, biete Potenzial für Veränderung. 

Nicole Tille betont ebenfalls, wie stark ausgeschlossen sich Menschen mit Behinderungen fühlen – vor allem in einem Lebensbereich: «Es ist auffällig, wie viele Menschen gesagt haben, sie werden von der Politik nicht gehört oder nicht ernstgenommen.»

Tatjana Binggeli erzählt von den Hürden im Wahlkampf als gehörlose Politikerin. «Ich kann keine spontanen Wahltermine annehmen, da ich meistens eine Gebärdensprachverdolmetschung benötige, die vorher organsiert werden muss.» Binggeli kämpft für die Anerkennung der Gebärdensprache als offizielle Landessprache.

Nach der Podiumsdiskussion fanden sich die Gäste zum Apéro ein, mit vielen spannenden Gesprächen zu den Ergebnissen des Inklusions-Index und der Realität als politisch aktive Menschen mit Behinderungen.

Alles zum Inklusions-Index

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