Pro Infirmis Zürich befürwortet den integrativen Ansatz des Regierungsrats und lehnt die «Förderklassen-Initiative» klar ab. Zusätzlich fordert Pro Infirmis, die Mittel für sonderpädagogische Förderung direkt und pauschal an Schulen und Gemeinden auszuzahlen.
Erweiterte Lernräume statt Förderklassen: Pro Infirmis begrüsst den Gegenvorschlag des Regierungsrats zur «Förderklassen-Initiative»
Pro Infirmis Zürich spricht sich klar gegen die «Förderklassen-Initiative» aus. Die Initiative fordert, dass Schüler*innen mit Behinderungen separate Förderklassen besuchen. Pro Infirmis bekennt sich zur inklusiven Bildung und setzt sich dafür ein, dass alle Kinder, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen, am regulären Unterricht teilnehmen können. Deshalb begrüsst die Organisation den Gegenvorschlag des Regierungsrats, der mehr Mittel für erweiterte Lernräume in den Regelklassen vorsieht. Aus Sicht von Pro Infirmis kann dies dazu beitragen, die Belastung von Schulen zu reduzieren, ohne die Schüler*innen aus der Klassengemeinschaft zu reissen.
Jedoch reicht diese Massnahme aus Sicht von Pro Infirmis nicht aus. Die Organisation fordert, die Beiträge für die sonderpädagogische Förderung direkt und pauschal an Schulen und Gemeinden auszuzahlen. So erhalten diese die Möglichkeit, das Förderbudget an die lokalen Bedürfnisse anzupassen und gezielt dort einzusetzen, wo es am meisten nötig ist. «Dies stärkt die Schulen und hilft, Begabungen zu fördern, ohne den administrativen Aufwand zu erhöhen», sagt Beatrice Schwaiger, Kantonale Geschäftsleiterin von Pro Infirmis Zürich.
Integration statt Separation
Seit die Schweiz vor 10 Jahren die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) unterzeichnet hat, ist sie verpflichtet, ein inklusives Bildungssystem zu schaffen. Obligatorische Förderklassen einzuführen, würde jedoch einzelne Kinder stigmatisieren und ausgrenzen. Das gefährdet die Gleichstellung aller Schüler*innen. Für eine inklusive Gesellschaft müssen insbesondere Schulen Integration leben – damit Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam lernen und aufwachsen können.
Kontakt
Rahel Weil
Kommunikation und Sozialpolitik
Pro Infirmis
Kantonale Geschäftsstelle Zürich
058 775 24 39